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Dramaturgie des 15. Jahrgang

Das internationale Musikfestival Lípa Musica begeistert seine Zuhörer im Jahr 2016 schon das fünfzehnte Mal. In der Zeit seines Bestehens überschritt das Festival auch die Grenze seines Heimatgebietes. Schon mehrere Jahre bringen die Organisatoren die Künstler nicht nur hinter die Grenze des Kreises Liberec sondern auch hinter die Grenze von Tschechien. Lípa Musica schreitet in der Richtung weiter, die sie sich schon im zehnten Jahrgang gesetzt hat. Das Ziel war die Grenzen der Region zu überschreiten und dies trägt zu einem Dialog, mit den Nachbaren in Deutschland und im Jahr 2016 auch im polnischen Grenzgebiet, bei. Nicht nur die Konzertorte sind international, auch die Künstler kommen aus dem Ausland. Im Jahre 2016 treten vor die Zuhörer Künstler aus Tschechien, Aus der BRD, Polen und aus Israel. In der Zeit des Bestehens des Festivals, hat es sich fest in das Bewusstsein der Bevölkerung im Kreis von Česká Lípa und in den benachbarten Regionen eingeprägt. Die Festivalbühnen sind prestige Säle und Kirchen, zerstreut in den verstecktesten Orten der Umgebung. Dank des guten Repertoires hat das Festival Zuhörer auch in Sachsen gefunden, hier bietet Lípa Musica in den letzten Jahren regelmäßig Konzerte ausgezeichneter tschechischer Künstler und Ensembles an, und so kommt es zu einem gelungenem Kulturaustausch und zum Kontakt der Menschen aus beiden Ländern. Dies alles macht Lipa Musica aus dem Grund, da sie der Meinung ist, dass solche Kulturereignisse eine gute Kur zur Heilung aller schlimmen Geschehnisse der Vergangenheit sind. Lipa Musica versucht freundschaftliche Beziehungen mit den benachbarten Orten zu bilden, im Jahr 2016 besucht das Festival gleich vier Orte. Durch dies vernachlässigt das Festival auch seine ersten Gedanken nicht. Denn den Organisatoren ging es darum, dass sie das Kulturangebot und dessen Niveau im Gebiet von Česká Lípa verbessern. Es muss auch gesagt werden, dass dies schon fünfzehn Jahre so war, und es hat nicht wenig Arbeit gekostet. Das Programm des Festivals ist für die Zuhörer die Sicherheit, dass ihnen Erlebnisse mit hoher Qualität angeboten werden, so wurde das Festival eine prestige Veranstaltung im Kreis Liberec. Dank des Festivals, kehrten hier die berühmtesten Namen der tschechischen klassischen und unklassischen Scene ein, ebenso stellte das Festival auch oft das erste Mal, auf einer tschechische Bühne, berühmte Künstler aus dem Ausland vor. Dank dieser Ereignisse gelingt es in den letzten Jahren das negative Stereotyp, das bei der tschechischen Gesellschaft über die Kultur im Grenzgebiet herrscht, durchzubrechen. Lipa Musika bringt das Argument, dass man auf das Grenzgebiet nicht wie auf eine Entwurzelte Gegend mit krovinzkultur schaut. Das Festival versucht, den Kulturnachlass der Region wiederzufinden und den dann den Bewohnern der Region zu präsentieren....

Für das Jahr 2016 sind zwanzig Veranstaltungen während des Festivals eingeplant. Gleich wie dieses Jahr wir das Prolog auf dem sächsischen Oybin in der Ruine der gotischen Klosterkirche stattfinden. Das Ensemble Schola Gregoriana Pragensis widmet hier ihr Programm der luxenburgischer Tradition und Karl dem IV., seine Person symbolisiert unsere ehemalig gemeinsame Geschichte und ist auch selbst mit Oybin verbunden. Zittau, die nächste sächsische Stadt, in der das Festival schon mehrfach als Gast war, kann sich auf das Gesangsprojekt Kchun, dass von Dantes Göttlicher Komödie inspiriert ist. In der Waltersdorfer Kirche tritt die Cembalistin Barbara Maria Willi gemeinsam mit der Sängerin Markéta Cukrová auf, die Kirche in Schirgiswalde empfängt Oboist Vilém Veverka zusammen mit Ensemble 18+.

Die deutschtschechische Zusammenarbeit ergänzen die Auftritte deutscher Künstler in Tschechien. Einen Monat nach dem Prolog, findet das Eröffnungskonzert in Česká Lípa statt, das übernimmt das Orchester Tschechische Sinfonietta unter der Leitung des weltbekannten Hornisten und Dirigenten Radek Barborák und mit zwei deutschen Sollisten- Clara Dent und der Flötistin Pirmina Grehla, es ist, genau auf den Tag, 15 Jahre seit dem ersten Konzert des Festivals damals noch des Festivals der geistlichen Musik.

In Litoměřice stellt sich das Ensemble VocaMe mit dem Programm, dass von der deutschen mysthykerin Hildegard von Bingen inspiriert ist, vor. Armariun oder aus dem Tomanerkabinet ins Mittelalter zu Heinrich Schütz wird von dem deutschen Gast, dem Ensemble Amarcord aufgeführt und das auf dem Schloss Tetschen. Nicht nur der tschechisch-deutsche Dialog, sondern auch die Tradition der Glasindustrie in der Region des Festivals werden durch das Künstlerduo - Sascha Recker und Phillipp Marguerr, die auf ein Glasakkordeon spielen, gezeigt.